Der heurige Wiener Kathreintanz am 1. Dezember 2018 stand ganz im Zeichen der Wiener Werkstätten.
Schon die Damenspende beim Eingang – ein Sackerl gefüllt mit Wiener Zuckerln – sollte darauf hinweisen. Die Eröffnungschoreografie nahm dann nochmals speziellen Bezug darauf. Die Überlegungen dazu sind in der neuen Ausgabe der Zeitung „Volkstanz Wien“ nachzulesen. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass wir die Elemente dreier Tänze aus der ersten Sammlung von Raimund Zoder, den Altösterreichischen Tänzen, zu einem neuen, ornamentartigen Flechtwerk verknüpft haben.
Auch unsere Gäste, die VTG Altaussee, hatten in der Eröffnung ihren Platz. Gemeinsam mit dem Eröffnungskomitee marschierten sie ein und bildeten ein eindrucksvolles Spalier. Die AltBadSeer Musi gesellte sich zu ihnen und spielte einen Steirer an – das Singen und Paschen erzeugte bereits große Vorfreude auf den späteren Auftritt. Danach überließen sie die Tanzfläche dem Wiener Eröffnungskomitee, das bravourös die eigens erstellte und gut geprobte Choreographie hervorragend tanzte. Der lange Applaus belohnte sie für ihre Mühe.
Nach dem allgemeinen Walzer spielten die Tanzgeiger weiter und heizten die Stimmung an. Danach konnten die Besucherinnen und Besucher des Kathreintanzes Ausseer Tänze bewundern, wurden aber auch zum Mittanzen eingeladen. Dies wurde mit viel Energie und Freude angenommen. Um 22 Uhr spielte die AltBadSeer Musi noch eine Runde im Arkadenhof, auch hier beste Stimmung und glückliche Gesichter! Die jungen Tänzerinnen und Tänzer aus dem Ausseerland genossen ihren Auftritt sichtlich und waren beeindruckt vom Flair des Palais Ferstel. Herzlichen Dank an sie für ihre Einlage und die gute Zusammenarbeit, im speziellen an Dominik Pucher, den Leiter der Volkstanzgruppe.
Die Spielmusik Heftner sorgte für Tanz-Schmankerln in beiden Sälen. Dank unserer Kooperation mit Daniela Mayrlechner von der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien spielten wieder Studierende des „Ensembles Volksmusik“ zum Tanz auf. Diesen beiden Musiken sowie unseren Ausseer Gästen ist auch dafür zu danken, dass die Nachfeier im Arkadenhof noch bis zum letzten Augenblick ausgelassen und mit bester Musik genossen werden konnte!
Das Wiener Volksliedwerk sorgte wie jedes Jahr für eine Stunde Wienerlied – diesmal lud Herbert Zotti, am Klavier begleitet von Michael Postweiler, alle Sangesfreudigen zum Selber-Singen in den Arkadenhof, was mit Enthusiasmus angenommen wurde.
Viel zu schnell verflog die Zeit und schon erfolgte der Ruf zur Wiener Quadrille unter der bewährten Leitung von Peter Seifert. Dann waren die Schlusstänze nicht mehr fern und mit dem Andachtsjodler wurde die Adventzeit (vorübergehend) eingeläutet.
Zum Jubiläum des nächsten Jahres gibt es schon einige Ideen. Man darf gespannt sein, welche davon verwirklicht werden können. In jedem Fall wird auch der 70. Wiener Kathreintanz wieder eine rauschende Ballnacht, mit viel Tanz, guter Unterhaltung, schönen Begegnungen und hervorragender Musik, die viel zu schnell wieder vorbeigehen wird!
Judith Ziegler